Genial, einfach und effektiv – Mulchen mit Rasenschnitt
Das Mulchen mit Rasenschnitt gehört zu den sehr einfachen aber effektiven Maßnahmen, um den Boden zu verbessern. Der Boden braucht eine Nahrungsquelle, um seine Mitbewohner zu füttern. Der verrottende Rasenschnitt wird von Bodenlebewesen und Mikroorganismen verdaut, Nährstoffe werden pflanzenverfügbar und Humus aufgebaut. Mulch schützt die Erde vor Sonne, Wind und Wetter.
Rasenschnitt ist eine gratis Bodenbedeckung, die unaufhörlich nachgeliefert wird und sich bestens fürs Mulchen eignet.
Ein paar Arbeitsschritte und du erhältst für deine Mühe eine lockere und nachhaltig fruchtbare Gartenerde und düngst so nebenbei auch noch deine Pflanzen.
Weiterer Vorteil: wir müssen den stickstoffreichen Rasenschnitt nicht aufwändig im Wertstoffhof entsorgen.
In diesem Beitrag für das Mulchen gehts um diese Themen:
Vorteile – Welchen Sinn macht das Mulchen?
Wie wird mit Rasenschnitt gemulcht?
Was kann ich beim Mulchen mit Rasenschnitt falsch machen?
Welche Materialien eignen sich nicht so gut zum Mulchen?
Was ist der C:N Wert?
Wie kann ich übrigen Rasenschnitt noch verwerten?
Welche Vorteile hat das Mulchen mit EM-Rasenschnitt?
Der Rasenschnitt-Mulch bedeckt den Boden mit Organik, was einer Nachahmung eines natürlichen Zustandes gleichkommt. Dabei ist es egal, ob es sich um ein bepflanztes Gemüsebeet, ein Staudenbeet oder ein abgeerntetes Beet handelt. In der wirklichen Natur (Wildnis, ohne menschlichen Einfluss) gibt es keinen nackten Boden. Unbedeckter Boden wird sehr schnell überwuchert, weil sich der Boden selber schützt.
Unbedeckter Boden trocknet sehr schnell aus, bekommt Risse, verschlämmt und wird hart. Der Wind bläst die Erde weg und ungewollte Samen keimen auf. Unbedeckter Boden hungert an biologischer Diversität.
So mancher Gärtner denkt, dass eine Mulchschicht ein Schneckenmagnet sei. Das kann sein, aber nur, wenn der Rasenschnitt am Boden fault. Damit der Rasenschnitt nicht fault sondern fermentiert oder verrottet, wird der Mulch mit EM-aktiv angegossen und fortwährend immer wieder mit EM-aktiv gegossen oder besprüht.
Vorteile des Mulchens mit Rasenschnitt:
- Der Boden wird vor Austrocknung geschützt
- Das Bodenleben wird genährt, bereichert und stark aktiviert
- Rasenmulch ist ein indirekter Pflanzendünger
- Du ersparst dir das Entsorgen von Rasenschnitt
- EM verhindert, dass der Rasenschnitt fault
- Du musst weniger oft Lockern und Gießen
- Unkrautdruck wird minimiert
- Die Temperatur unter dem Mulch bleibt konstanter
- Die Mulchschicht wird vom Bodenleben verstoffwechselt – eine lockere fruchtbare Erde entsteht
- Mulch = Organikeintrag. Organik wirkt gesundend für den Boden. Mulch ahmt die Permakultur nach (sofern auch in den Wintermonaten gemulcht wird)
- Die Umsetzung von Rasenschnitt im Boden fördert den Humusaufbau
Wie wird mit Rasenschnitt gemulcht?
Üblicher Weise wird der Rasen im trockenen Zustand gemäht. Trotzdem enthält das Gras sehr viel Feuchtigkeit, was schnell zu Fäulnis führen kann. Bei Bedarf trocknest du den Rasenschnitt vor dem Mulchen 30–60 Minuten lang in der Sonne.
Danach verteilst du den Rasenschnitt zwischen den Gemüsepflanzen, inmitten von Blumen, Stauden oder Sträucher. Der Rasenschnitt soll nicht auf den Blättern der Kulturen liegen bleiben, sondern unterhalb und 2–5 cm neben dem Haupttrieb ausgestreut werden.
Mulchschicht mit EM-aktiv angießen
Damit der Mulch nicht fault und oxidiert gießt du nach dem Verteilen des Rasenschnitts mit EM-aktiv oder Bodenagil (50 ml /10 L Wasser) an. Durch das Angießen mit EM „fermentiert“ und verrottet der Rasenschnitt an der Bodenoberfläche. Das schmeckt den Regenwürmern. Sie lieben „Vor-Fermentiertes“.
So funktioniert’s:
- Rasen nach dem Mähen zum Antrocknen ausbreiten (weniger Wasser – weniger Fäulnispotential)
- Beetfläche lockern (z.B. mit dem Sauzahn)
- Beetfläche evtl. jäten (das schafft Platz für die Kultur und lockert den Boden)
- Angetrockneten Rasenschnitt ausbringen (2-5 cm)
- Mit EM-aktiv oder Bodenagil angießen (50 ml/10 L Wasser) (die EM-Lösung verhindert Fäulnis)
Was kannst du beim Mulchen mit Rasenschnitt falsch machen?
- Den Rasenschnitt zu lange im Haufen liegen lassen -> der Rasen wird schnell heiß und beginnt sofort zu faulen
- Den Rasenschnitt zu dick und zu nass ausbringen -> die Mulchschicht verdichtet sich und in Folge kann der Boden nicht mehr atmen
- Den Rasenschnitt faulig ausbringen -> Fäulnis zieht Schnecken an
- Den Rasenschnitt nicht mit EM angießen -> die Organik oxidiert (fault) sehr leicht.
- Den Rasenschnitt zu dicht an oder auf Pflanzen ausbringen -> Gefahr von Fäulnis an und auf den Pflanzen
Welche Organik eignet sich nicht so gut zum Mulchen?
Rindenmulch oder Holzhäcksel eignen sich nicht für Gemüsebeete, mediterrane Pflanzen und die meisten sonnenliebenden Stauden. Dieser Mulch enthält einen hohen Gerbstoff- und Säureanteil und verändert den pH-Wert in den sauren Bereich. Pflanzen, die gerne im Schatten von Bäumen wachsen, viele Moorbeetpflanzen und Sträucher können mit Rinden- oder Holzhäcksel-Mulch gut umgehen.
Tipp: Wenn du holzigen Mulch ausbringst, dann streue zusätzlich organischen Dünger (Schwarzes Gold Forte, Hornmehl, etc.) aus, denn Stickstoff fördert die Zersetzung. Holziger Mulch hat ein sehr weites C:N Verhältnis und zieht deshalb zusätzlich Stickstoff aus dem Boden. Auch wenn du gar nicht willst, dass der Mulch sich zersetzt. (Siehe: Was ist der C:N Wert)
Welche Materialien eigenen sich besser zum Mulchen von Gemüsebeeten?
- Rasenschnitt
- Laub
- Stroh (in der Mischung, oder kleingehäckseltes Stroh)
- Beinwell
- Brennnesselblätter (ohne Blüten!)
- Heu
- Mischung aus genannter Organik, gerne auch gehäckselt
Was ist der C:N Wert?
Mulchst du nur mit Stroh oder sehr trockenen und holzigen Material, ist eine zusätzliche Stickstoffdüngung nötig. Je höher der Kohlenstoffanteil im Mulchmaterial, desto mehr Stickstoff ist notwendig, um die Organik zu zersetzen. Der Stickstoff wird dabei dem Boden entnommen. So kann es kurzfristig zu einem Stickstoffmangel bei den gemulchten Pflanzen kommen.
Das C:N-Verhältnis ist der Wert wie schnell sich die Organik zersetzt. (C=Kohlenstoff im Verhältnis zu N= Stickstoff)
Gartenmaterialien und ihr C:N Verhältnis:
- Gras: 12-25:1 (je nach Alter des Grases)
- Rasenschnitt: 20:1
- Gemischte Gartenabfälle: 20-60:1
- Stroh: 80-100:1
- Rindenmulch/Holzabfälle: 100-200:1
Ideal ist ein C:N-Verhältnis von ungefähr 20:1 (enges Verhältnis) was bei Rasenschnitt und anderem frischen Material der Fall ist. Als Faustregel gilt: je frischer, jünger und grüner ein Material, desto geringer der Kohlenstoffanteil.
Weniger ideal sind weite Verhältnisse wie bei Stroh oder Holz (80-200:1).
Tipp: Mische trockene oder schwer abbaubare Materialien mit Rasenschnitt, um das C:N-Verhältnis zu verbessern.
Auch Herbstlaub lässt sich sehr gut mit Rasenschnitt mischen. Das Laub kannst du mit dem Rasentrimmer in einem Fass kleinhäckseln, so wird es leichter verarbeitet.
Wie kann ich überschüssigen Rasenschnitt noch verwerten?
Aus überschüssigen Rasenschnitt kannst du wertvolles Rasenbokashi herstellen. Das geht einfach und schnell und ist ein sehr guter Mulch während der Wintermonate. Wie leicht Rasenbokashi herzustellen ist, kannst du im folgenden Blogbeitrag lesen.
Unsere Produkte für den Garten
EM steht für Effektive Mikroorganismen, die zusammen eine probiotische Gemeinschaft bilden.
Ob Kompostierung, Fermentaiton, für Pflanzen und Boden, zur Schädlingsregulierung oder zur Behandlung von Blattkrankheiten. Alle Bereiche im Garten können mit Hilfe von EM optimiert werden. Im Vordergrund steht das naturnahe Gärtnern, ohne den Einsatz schädlicher Pestizide, Unkrautvernichter oder Schädlingsbekämpfung.
2 Kommentare zu “Genial, einfach und effektiv – Mulchen mit Rasenschnitt”
http://www.csk-foto.de Sibylle Klos
Vielen herzlichen Dank für den sehr hilfreichen Tipp.
Genial gut.
Setze seit 1 Jahr EMa & Bokashi ein.
Fazit: der beste Gartenboden den ich je hatte. Alles gedeiht bestens.
Liebe Grüße und freue mich schon auf die nächsten Tipps.
Sibylle
Antworten anzeigen
Linda Fischer
Vielen Dank für das tolle Feedback! Herzliche Grüße aus dem Chiemgau