Pflanzbeet mit Bokashi und Schafwolle optimieren
Wenn die Temperaturen es zulassen, möchte man am liebsten sofort losstarten und im Garten tätig werden. Als Gartenliebhaber kannst du es kaum erwarten ein Gartenbeet zu bepflanzen. In diesem Beitrag geht es um die Aufwertung des Pflanzbeets mit Küchenbokashi und Schafwolle.
- Die richtige Bodentemperatur abwarten
- Vorteile von Bokashi und Schafwolle
- Bokashi und Schafwolle einarbeiten – wie wirds gemacht?
Die richtige Bodentemperatur abwarten
Bei Bodenbearbeitungen, wie dem Lockern des Bodens, werden normalerweise darin gebundene Nährstoffe freigesetzt. Du kennst dieses Phänomen vielleicht vom Bodenlockern im Sommer, das einen Wachstumsschub nach sich zieht.
Unterhalb einer Bodentemperatur von 8°C sind jedoch Bodenmikroorganismen inaktiv. Diese Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung dieser freigesetzten Nährstoffe in eine für Pflanzen verfügbare Form.
Wenn dieser Stoffwechselprozess nicht stattfindet, können die Nährstoffe sich verflüchtigen, bevor sie von den Pflanzen genutzt werden können. Daher ist es ratsam, bei Bodenbearbeitungen Geduld zu haben oder nur die absolut notwendigen Arbeiten durchzuführen, bis die Bodentemperaturen für eine aktive Mikroorganismenaktivität ausreichend sind.
Ausgrasen und Kanten stechen
Nutzt du dein Pflanzbeet schon länger, lockerst du den Boden z.B. mit einem kleinen Sauzahn, einer Grabegabel oder einer Feldhaue und entfernst die Pflanzen, die nicht ins Pflanzbeet gehören.
Beet-Kanten werden nachgestochen. Dies verhindert, dass kriechende Unkräuter schnell ins Beet wachsen.
Vorteile von Küchenbokashi und Schafwolle einarbeiten
Küchenbokashi ist nicht nur eine praktische Möglichkeit, Küchenabfälle sinnvoll zu verwerten und in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen, sondern auch eine äußerst wertvolle Ressource. Es dient als fruchtbarer Naturdünger, der dem Bodenleben sofort als Nahrung dient und eine Vielzahl von Nutzen bietet.
Während des Fermentationsprozesses entstehen durch die Aktivität der Mikroorganismen nicht nur pflanzenverfügbare Nährstoffe, sondern auch eine Fülle von Vitalstoffen, Vitaminen, Antioxidantien, Enzymen und anderen sekundären Pflanzenstoffen (Metaboliten). Diese Inhaltsstoffe bieten den Pflanzen ein ganzheitliches Nahrungsangebot, was zu einem erstaunlich gesunden und kräftigen Wachstum führt, wenn Küchenbokashi in den Boden eingebracht wird.
Regenwürmer werden ebenfalls davon angelockt, denn sie lieben fermentierte Organik. Sie danken es mit nahrhaftem Wurmkompost und vielen Wurmlöchern. Die Vorteile sind zahlreich: Der Boden wird gelockert, kann Wasser aufnehmen, wird beatmet und Bodenverdichtungen werden gelöst. Mehr über die Herstellung von Küchenbokashi kannst du hier lesen.
Bokashi und Schafwolle einarbeiten – wie wirds gemacht?
Bokashi einarbeiten: Im Pflanzbeet werden Gräben mit einer Tiefe von 10 – 20 cm gezogen. Wenn du Igel, Füchse, Ratten, Vögel, etc. im Garten hast, wird das Bokashi tiefer vergraben ca. 15–20 cm, ansonsten die Gräben ca. 10–15 cm tief ziehen. Das Bokashi kann schon mal tierische Gartenbewohner veranlassen, zu graben und das Bokashi zu fressen. Deshalb wird das Bokashi dann tiefer vergraben. Gibt es hier keine Konkurrenz reichen 10–15 cm Tiefe.
Den Graben füllst du nun mit Bokashi auf. Hast du genügend vorrätig, wird der Graben vollständig mit Bokashi gefüllt. Wenn du damit geizen musst, wird entsprechend weniger dosiert.
Übrigens kannst du auch Rasenbokashi eingraben, wenn du solches zur Verfügung hast.
Schafwolle einarbeiten: Auf das Bokashi kannst du nun noch zusätzlich Schafwolle legen. Die Schafwolle sollte ungewaschen, also im unbehandeltem Zustand nach der Schurr, sein. Bewährt hat sich, die Schafwolle vorher in ein EM-Bad zu tauchen. Dadurch wird die Wolle mit einer aufbauenden Mikrobenflora angereichert und vollständig mit Flüssigkeit durchtränkt.
EM-Tauchbad
EM-Tauchbad für alles was in den Boden gesetzt wird.
Die Schafwolle wird mit Mikroorganismen benetzt. Mineralien und Molkepulver aus dem RoPro 13/20 dienen als Sofortnahrung und das Biplantol bringt eine stärkende Homöopathie für die Pflanzen. Mit diesem Tauchbad ist die Schafwolle kein Fremdkörper für den Boden, sondern sie bringt eine förderliche Mikrobenflora mit, die sogleich aktiv werden kann.
Man rechnet mit ca. 300 g für einen Quadratmeter Beet. Tipp: Schafwolle lässt sich auch sehr gut bei Kübelpflanzen einsetzen.
Das EM-Tauchbad gibt es auch im Set.
Die Schafwolle ist ein kontunuierlicher Stickstofflieferant und liefert langsam, aber ausdauernd Stickstoff, Phosphor, Kalium und Schwefel bis lange in den Herbst hinein. Die Nährstoffe werden über die Verstoffwechslung von Mikroorganismen freigesetzt. Deshalb ist es auch gut, den Boden regelmässig mit EM zu gießen.
Anstatt lose Schafwolle kannst du natürlich auch Schafwoll Pellets verwenden.
Anschließend wird der Graben mit Erde bedeckt. Am besten, indem du den nächsten Graben im Abstand von ca. 20 cm ziehst. So füllt man den offenen Graben immer mit dem nächsten auf. Anschließend wird mit dem Rechen niviliert und reichlich mit einer EM-aktiv Lösung (50 ml EM-aktiv oder Bodenagil /10 L Wasser) angegossen. Das aktiviert die Mikrobiologie im Boden, die nun sofort beginnt, das Bokashi zu „bearbeiten“.
Wann kann ich nach Bokashi-Eintrag pflanzen?
Zum Bepflanzen wartest du nun ca. 10 Tage. Das Bokashi hat einen niedrigen pH-Wert und gleicht sich innerhalb 7-10 Tage an die Umgebung an. Um die Pflanzenwurzeln nicht zu schädigen, sollten Pflanzen nie direkt in Bokashi gepflanzt werden.
Mineralien und Pflanzenkohle als Booster für Pflanzen und Boden
Zusatz Pflanzenkohle bei schwierigen Bodenverhältnissen
Für Böden, die entweder sehr schwer (Lehm) oder sehr durchlässig (Sand) sind, oder in Regionen mit wenig Niederschlag, empfiehlt es sich, neben Bokashi und Schafwolle auch RoPro-Streu Pflanzenkohle einzuarbeiten.
Die voraktivierte Pflanzenkohle hat mehrere Vorteile: Sie hat kein Verfallsdatum, bleibt also dem Boden erhalten, sie dient als Habitat für Mikroorganismen, saugt sich mit Wasser voll, liefert Sauerstoff und Nährstoffe können sich an und in die Kolensturktur binden, so dass sie nicht ausgewaschen werden. Dieser Fähigkeit, Nährstoffe zu puffern und bei Bedarf wieder abzugeben ist beliebig oft wiederholbar.
Silikatreiches Urgesteinsmehl reduziert Pilzkrankheiten
Was nicht fehlen sollte, ist das RoPro-Lit Gesteinsmehl. Das sehr feine Urgesteinsmehl kann man gut vor Regen ausbringen, so wird es gleich sanft eingewaschen. Es liefert wichtige Mineralien, insbesondere Silikat, was vor allem gegen alle Arten von Pilzkrankheiten unentbehrlich ist. Die Mineralien sind auch Wohnstätte von Mikroorganismen. Außerdem fördert es Umsetzungsprozesse im Boden. Ein Mangel von Mineralien kann sich negativ auf die Nährstoffaufnahmefähigkeit sowie den Geschmack und die Gesundheit von Früchten und Pflanzen auswirken.
Aufwandmenge: 300 g /m²
Das RoPro-Lit kannst du im ganzen Garten verstreuen, egal ob Obstbäume, Wiese, Kräuter, Blumen oder Gemüse. Auf den Rasen vermehrt es Klee, Kräuter und Blumen. Rasenbesitzer, die sich mehr einheitliches grün auf dem Rasen wünschen können sich über spezielle was sich so was nicht immer erwünscht ist. Für den Rasen haben wir eigene Pflegeprodukte. Mehr dazu hier.
Nach der erfolgreichen Beetvorbereitung steht der nächsten Gartensaison nichts mehr im Wege. Kannst du es auch kaum mehr erwarten endlich loszulegen?
Alles zur Beetvorbereitung mit EM, Bokashi und Schafwolle, haben wir auch noch in einem kleinen Video zusammengefasst.
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Mikrobieller Allrounder für den Garten, zum Gießen und Besprühen – für gesunde Pflanzen
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Remineralisiert den Boden, puffert Säuren und reduziert Pilzkrankheiten
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2 Kommentare zu “Pflanzbeet mit Bokashi und Schafwolle optimieren”
Petra Buchfellner
Ich werde dieses Jahr einen neuen Gemüsegarten anlegen. Ein pH-Test ergab, dass die Erde in diesem Bereich neutral bis leicht basisch ist. Da die meisten Gemüse (Tomaten, Chili, Gurken usw.) aber einen leicht sauren Boden bevorzugen, überlege ich, wie ich den pH-Wert aus natürliche Weise etwas absenken könnte.
Deshalb meine Frage:
Kann das regelmäßige Gießen mit EM oder Boden-Agil eine leichte Senkung des pH-Wertes bewirken?
Oder haben Sie eine andere Idee dazu?
Viele Grüße aus Traunstein
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Annerose Fischer
Hallo,
Das Ergebnis Ihres Boden-Tests ist für die Pflanzen sicher kein Hindernis und braucht keine gravierende Änderung. Was sicher gut wäre ist etwas Schwefel (Schwefel Kathi) für alle Pflanzen, da er die Nährstoffverfügbarkeit verbessert. Für eine Grundversorgung der Gemüsebeete empfehlen wir jährlich 30-40g /m². Für Kohlsorten 40-50g /m².
Streut man etwas mehr Schwefel wird es den pH-Wert nach unten treiben. Deshalb ist Schwefel gut für alle Moorbeetpflanzen, wie Heidelbeeren, Hortensien, Azaleen, usw. Hier wird ca. 1-2 Esslöffel pro Pflanze gestreut (abhängig, von der Größe der Pflanze). Die Tomate wächst besser, wenn der pH-Wert leicht gehoben ist, deshalb ist hier ein Esslöffel Kalk (Agathe Tomate) pro Tomatenpflanze sehr hilfreich. Er verbessert auch den Wasserhaushalt, erhöht die Geschmacksintensität und verhindert die Blütenendfäule. Der Vollständigkeitshalber möchte ich noch erwähnen, dass unabhängig vom pH-Wert, eine ausreichende Nährstoffversorgung ausschlaggebend für das Wachstum ist.
Mit dem Gießen von EM-aktiv oder Bodenagil erreicht man keine pH-Wert Verschiebung. Hohe Mikroorganismen, Dichte und Vielfalt sind jedoch für die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanze essenziell.
Viel Freude bei der Gemüsezucht:)
Herzliche Grüße
Annerose