Slow Flower Blumenfeld und EM – Interview mit Laura Steiner
In diesem Blogbeitrag erkunden wir die faszinierende Welt der Slow Flowers. Erfahre interessante Fakten über Lauras Slow Flower Blumenfeld und EM.
Wir hatten das Vergnügen, mit der Landschaftsarchitektin Laura Steiner zu sprechen, die nach ihrem Umzug aufs Land ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen hat: ein Slow Flower Blumenfeld. Sie gibt Einblick in ihre Inspiration, ihre Leidenschaft und den Herausforderungen, denen sie sich täglich stellt.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen eine große Rolle in ihrer Arbeit, und sie erzählt uns, wie sie versucht, mit der Natur zu arbeiten, anstatt gegen sie. Außerdem erfahren wir, wie ihre Kunden auf die Idee und die Produkte ihres Slow Flower Feldes reagieren und welche Zukunftspläne sie für ihr Projekt hat. Welche Erfahrungen in der Anwendung mit Effektiven Mikroorganismen Laura hat, erfährst du auch im Folgenden.
Allgemeine Fragen zum Slow Flower Blumenfeld
Was bedeutet der Begriff „Slow Flower“ für Dich persönlich?
Auf meinem Feld gibt es rund hundert verschiedene Arten und Sorten, so kann man immer wieder Neues entdecken – doch alle haben gemein, dass sie mit den Jahreszeiten wachsen und von mir nicht in ihrem natürlichen Rhythmus beeinflusst werden. Slow Flowers sind ein Gegenpol zu konventionell produzierten Blumen, die ganzjährig verfügbar sind und deshalb Großteils importiert werden und/oder in beheizten Glashäusern gezogen werden, um die Saison zu verlängern.
Welche Blumenarten baust Du auf Deinem Feld an und warum hast Du Dich für diese entschieden?
Etwa die Hälfte der Arten auf meinem Feld sind Stauden, also mehrjährige, unverholzte Blütenpflanzen wie Glockenblumen, Skabiosen, Duftnesseln und Echinaceen. Sie kommen jedes Jahr wieder und verringern den Aufwand der Bodenbearbeitung.
Die anderen Pflanzen sind einjährige Blüten wie Zinnien, Sonnenblumen, Kornblumen und Cosmeen. Zudem gibt es Klassiker der nicht-winterharten Stauden wie Dahlien und Gladiolen sowie Frühblüher wie Tulpen und Narzissen.
Die Pflanzenwahl ändert sich oft, abhängig von natürlichen Faktoren wie Schädlingen und Wetterextremen. Wichtig ist, dass sie sich als Schnittblumen eignen und gut mit dem Klima und Standort zurechtkommen.
Wie reagieren Deine Kunden auf die Idee und die Produkte Deines Slow Flower Feldes?
Ich bekomme durchwegs positive und herzliche Rückmeldungen, die mich immer sehr freuen. Trotzdem gibt es leider immer wieder unehrliche Kunden, die nicht oder nicht richtig bezahlen, auch Scheren wurden schon geklaut. Das schmerzt natürlich, weil sehr viel Arbeit und Herzblut in diesem Projekt steckt, doch es ist zum Glück eher die Ausnahme.
Fragen zur Verwendung von Effektiven Mikroorganismen (EM)
Wie setzt Du die Effektiven Mikroorganismen in Deinem Blumenfeld ein?
Ich verwende EM hauptsächlich in der Jungpflanzen-Anzucht, meist als EM-aktiv im Gießwasser. Bei Stresssituationen, wie dem Umzug der Pflanzen von drinnen nach draußen im Frühjahr, nutze ich zusätzlich Blattagil. Auch beim Auspflanzen tauche ich die Jungpflanzen in mit EM-aktiv angereichertes Wasser.
Zum Düngen setze ich auf aufbereiteten Pferdemist. Letztes Jahr habe ich erstmals versucht, den Mist zu fermentieren. Dazu mischte ich ihn mit Gesteinsmehl und Pflanzenkohle, impfte ihn mit EM-aktiv und ließ ihn sechs Wochen unter Folie reifen. Der Mist zerfiel gut, viele Würmer fanden sich ein, und der Geruch war kaum wahrnehmbar. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden und plane, dies im Herbst zu wiederholen. Überschüsse gebe ich bei Nachfrage an meine Kundinnen ab.
Welche Tipps würdest Du anderen Blumenzüchtern geben, die daran interessiert sind, EM in ihren Anbau zu integrieren?
Ich glaube, dass vor allem das Tauchen der Setzlinge vor dem Auspflanzen in Wasser mit EM-aktiv zu einem guten Start verhilft. Ich habe einmal ein Praktikum in einer Staudengärtnerei gemacht, die EM immer beim Teilen und Umtopfen verwendet haben und die aus über 30-jähriger Erfahrung geschöpft haben. Sie haben deutlich weniger Ausfälle beobachten können nach dem Einsatz von EM.
Welche Zukunftspläne hast Du für Dein Slow Flower Blumenfeld?
Das Feld würde ich gerne für mehr Menschen öffnen, etwa durch Workshops, kleine Veranstaltungen oder für soziale Einrichtungen zur gartentherapeutischen Nutzung. Hier bin ich offen für Ideen und freue mich, wenn sich etwas entwickelt.
Ich möchte das Feld künftig mit einem Pferd bewirtschaften, ähnlich wie im Gemüsebau. Diese Mensch-Tier-Verbindung kombiniert Hobby und Arbeit, beschäftigt das Pferd sinnvoll und minimiert den Maschineneinsatz. Dafür müsste ich die Beete von quer auf längs umstellen, um Arbeiten wie Pflügen und Unkrauthacken zu ermöglichen. Dieses Thema begeistert mich, und ich freue mich, Gleichgesinnte zu treffen.
Falls ihr jetzt Lust bekommen habt, bei Laura Blumen zu pflücken:
Adresse: Halfinger Str., 83134 Prutting
Besucht das Slow Flower Blumenfeld auch gerne online bei Instagram oder auf der Webseite
Weitere Infos zu nachhaltigen Schnittblumen erhältst du auch in diesem Beitrag vom ZDF.
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