Die Wirkung von Pflanzenkohle im Garten

In Fachkreisen wächst die Begeisterung über die vielversprechende Terra Preta (portugiesisch für „Schwarze Erde“) die ein extrem fruchtbarer Dauerhumus ist. Erstmals im Amazonasgebiet neu entdeckt, fanden Wissenschaftler heraus, dass sie zum Teil Jahrtausende alt ist und von Menschen gemacht wurde. Im Wesentlichen dreht es sich um milchsauer fermentierte Organik (Pflanzen, Mist, menschliche Fäkalien, etc.), Tonscherben (also Mineralien), und Kohlestaub (keine Asche!). Diese Mischung ist der Grundstock der nachhaltig fruchtbaren Schwarzen Erde, der Terra Preta. Im folgenden Artikel wollen wir euch etwas mehr über das Terra Preta Prinzip und die Wirkung von Pflanzenkohle im Garten verraten.
Anreicherung der Kohle mit Nährstoffen durch Kompostierung oder Fermentation
Dabei werden gelöste Nährstoffe dauerhaft in die Kohlestruktur gebunden. Diese Arbeit übernehmen die Mikroorganismen, die mittels einer Chelatbildung, die Nährstoffe in die Kohle kleistern.
Das Besondere ist, dass diese Nährstoffe kaum ausgewaschen werden, sondern (nur) von den feinen Haarwurzeln der Pflanzen wieder herausgelöst werden können.
Schlüssel zum Erfolg sind hier die Mikroorganismen, die die Organik verstoffwechseln und zu dauerhaften Humus um- und aufbauen.

Fermentation
Bei der Fermentation wird Organik (Pflanzenabfälle, Mist, Rasenschnitt, Blätter, Getreideabfälle, Küchenabfälle, Trebern, …) mit Hilfe von EM-aktiv unter Luftabschluss fermentiert (ähnlich der Sauerkrautherstellung).
Dabei entstehen Stoffwechselprodukte wie Antioxidantien, Vitamine, Aminosäuren, Enzyme und Vitalstoffe, die dem Bodenleben bzw. den Pflanzen zu Gute kommen.
Das Bodenleben braucht diese Nahrung aus Organik, damit es „vollwertig“ ernährt wird.
Der Zusatz von Pflanzenkohle gewährt wie bei der Kompostierung eine dauerhafte und nachhaltige Nährstoffspeicherung, gesteigerte Wasserhaltefähigkeit und den Aufbau von Humus.
Hier ein Beispiel, wie aus Rasenschnitt ein hochwertiger Terra-Preta Dünger produziert wird.
Terra Preta bringt andauernde Fruchtbarkeit
Befindet sich die mit Nährstoffen angereicherte Pflanzenkohle im Garten und Boden, kann sie immer wieder neu befrachtet werden.
Terra Preta ist ein wachsendes System. Es muss nur immer wieder Nahrung, also nährstoffreiche Organik erhalten.
Die Kohle bleibt im Boden über viele Generationen stabil und baut sich kaum ab. Des Weiteren bietet sie einen andauernden Lebensraum für Mikroorganismen und speichert Wasser und Nährstoffe.
Ein Praxisversuch zeigt die Wechselwirkung von Kohleeinsatz und Wurzelwachstum
Bei einem Praxisversuch wurde mit Pflanzenkohle und EM angereicherter Mist auf dem Feld kompostiert.
Im Jahr darauf wurde unterhalb dieses Kompostes eine strukturierte Grabung vorgenommen. Dabei wurde sichtbar, dass viele Regenwurmgänge mit Kohle ausgekleidet waren.
Diese weit nach unten reichenden Gänge, wurden schließlich von den Pflanzen genutzt um in tiefere, nun zugängliche Schichten vorzustoßen und auch dort den Boden zu durchwurzeln.
Die Effekte der Kohle Anwendungen liegt also auf der Hand:
- kaum Nährstoffverluste
- langanhaltende Nährstoffspeicherung
- hohe CO2-Bindung
- hohe Fruchtbarkeit
- hohe Wasserhaltefähigkeit
- verbessert die Bodenstruktur
- Humusanreicherung
- ein aktives und vielfältiges Bodenleben
Auf was sollte bei der Anwendung von Pflanzenkohle im Garten geachtet werden?
Die Pflanzenkohle im Garten sollte eine Mischung aus Kohlenstaub bis zu einer Partikelgröße von 3-5 mm haben. Je feiner die Kohlestruktur umso mehr kann sie mit Nährstoffen beladen werden.
RoPro-Streu (Pflanzenkohle) wird mit EM-aktiv, Mineralien und Zuckerrohrmelasse gemischt und fermentiert. Die somit voraktivierte Kohle ist sofort Einsatzbereitschaft.
Pflanzenkohle sollte nicht unbehandelt (pur) auf oder in den Boden eingearbeitet werden. Dies kann zu Ertragseinbußen führen.
Die Kohle bedient sich zuerst von den vorhandenen Nährstoffen aus dem Boden, was zu Ertragseinbußen führen kann. Um Terra Preta zu produzieren wird Organik mit Pflanzenkohle kompostiert oder fermentiert und erst dann ausgebracht.

Holzasche kann nicht für Terra Preta Zwecke eingesetzt werden. Hier fehlt die Kohlenstoffstruktur.
Kohlereste vom Grillen oder Holzfeuer können verwendet werden.
Es gibt verschiedene Arten Kohle herzustellen. Mit Holzvergaser oder Pyrolyseanlagen werden große Mengen produziert. Mittlerweilen gibt es auch Öfen (z.B. Kon-Tiki) für den Hobbygartenbau.
Auch Kohle kann mit Schadstoffen belastet sein, den sogenannten PAK. Die Pflanzenkohle sollte deshalb darauf untersucht werden.
Es sollte gewährleistet sein, dass die Holzkohle von dafür genehmigten Holzabbau oder anderweitigen organischem Material aus Europa stammt.


2 Kommentare zu “Die Wirkung von Pflanzenkohle im Garten”
Melanie Samsel
Vielen Dank für den Artikel! Meine Nachbarin hat mir neulich auch die Verwendung von Pflanzenkohle für meinen Garten empfohlen. Allerdings hatte ich davon noch nie gehört. Daher ist es gut zu wissen, dass die Anwendung von Kohle so viele und auch langfristige Vorteile mit sich bringt!
Hiester Veronika
Ich bin begeistert von Pflanzenkohle mit Urgesteinsmehl und EM gibt es einen tollen Kompost.
Trotz des trockenen Sommers 2018 hatte ich wunderbares Gemüse und Obst
Meine Tochter und ich haben bei uns einen Vortrag darüber gehalten und es kamen 50 Leute.
Gerne würde ich auch noch mehr Landwirte dafür begeistern.