Aus Rasenschnitt einen hochwertiger Dünger und Mulchmaterial herstellen

Es gibt angenehmere Dinge, als den Rasenschnitt wöchentlich im Wertstoffhof oder der Kompostieranlage zu entsorgen. Eine sehr sinnvolle und gewinnbringende Art ist es, den Rasenschnitt im eigenen Garten zu recyceln. Dies geht auf mehrere Arten:
- Richtig kompostieren
- Video-Anleitung Rasenschnitt-Bokashi
- Fermentieren
- Als Mulchmaterial verwenden
- Mulchen statt Mähen
Rasenschnitt kompostieren
Was man vermeiden sollte, weiß mittlerweile fast jeder: Den Rasenschnitt einfach nur auf dem Komposthaufen zu entsorgen.
Schnell wird der grüne Haufen heiß und innerhalb weniger Stunden bilden sich Gestank, Schimmel und Fäulnis.
Abhilfe: Sehr gut wäre es, das gemähte Gras am Boden auszubreiten und anwelken zu lassen, damit der Rasenschnitt noch trockener wird. Dann den Rasenschnitt mit reichlich EM-aktiv (pur oder 1:1) einsprühen. Entweder, wenn er am Boden ausgebreitet liegt oder beim Füllen des Komposthaufens.

Nach jeder Schicht, (ca. fünf bis acht Zentimeter) RoPro-Lit Gesteinsmehl und RoPro-Streu (mit EM-aktiv voraktivierte Pflanzenkohle) auf den Rasenschnitt. Das wird sooft wiederholt, bis der Rasenschnitt vollständig auf dem Komposthaufen geschichtet ist.
Zweck: Die Behandlung mit EM-aktiv senkt unmittelbar den pH-Wert und verhindert so die Hitze- und Fäulnisentwicklung.
Das Gesteinsmehl fördert den Rotteprozess und die Nährstoffe werden im Laufe der nächsten Wochen in die Holzkohlestruktur gebunden. So werden die Nährstoffe weder ausgewaschen noch entweichen sie in Form von Ammonium in die Luft.
Im inneren des Haufens fermentiert das Grüngut. Natürlich sollte in den Komposthaufen außer Rasenschnitt auch noch der Aushub vom Ausgrasen und andere anfällige Organik gelangen, so dass ein gute Mischung entsteht.
Rasenschnitt fermentieren – Rasenbokashi herstellen
Wer außer Rasenflächen auch Gemüse- und Staudenbeete zur Verfügung hat, dem sei diese Art der Rasenschnitt-Aufbereitung empfohlen.
Bei der Rasenschnittfermentation entstehen wertvolle Stoffwechselprodukte, wie Aminosäuren, Vitamine und Antioxidantien.
Die gereifte Organik wird vor allem während der langen Wintermonate als Mulchdecke auf allen Beeten ausgebracht. Sie schützt die Erde vor Austrocknung und Erosion und ernährt das Bodenleben, das auch in dieser Zeit Nahrung braucht.
Wie stellt man Rasenbokashi her?
Nach dem Mähen, wird der Rasenschnitt im Fangkorb leicht angewelkt (Wer keine Zeit dazu hat, der macht es ohne Anwelken.)
Jetzt wird der Rasenschnitt mit reichlich EM-aktiv (pur oder 1:1 verdünnt) angesprüht und in ein luftdicht abschließbares Fass oder einen festen Müllsack geschichtet. Wer mit dem EM-aktiv sparen will, der muss die Grasmasse nun gut verdichten.
Reichliches Sprühen mit EM erspart das feste Verdichten der Grasmasse, was den großen Vorteil hat, dass das fertige Bokashi nicht in festen Matten zusammenklebt, sondern fluffig wird und leicht zu verteilen ist.
Man kann das Rasenbokashi noch mit Gesteinsmehl, Pflanzenkohle und im heißen Wasser aufgelöste Zuckerrohrmelasse verfeinern und optimieren.
Das Rasenbokashi braucht in den wärmeren Sommermonaten ca. vier Wochen Reifezeit. Danach könnte man es als Mulch ausbringen.
Sinnvoll ist es aber, sich soviel Vorrat für den Winter anzulegen, dass man mehrmals im Winter streuen kann.
Während der Vegetationszeit kann man auch mit frischem Rasenschnitt mulchen.

Tipp: Wer schon mal Rasenbokashi ausgebracht hat, der weiß, dass es einen siloartigen Geruch ausbreitet. Wem es stört, der streut etwas Gesteinsmehl darüber und sprüht oder gießt es evtl. mehrmals mit einer EM-aktiv Lösung an.
Übrigens: Wer Rasenbokashi während der Gartensaison ausbringt, sollte auf Abstand zu den Pflanzen achten. Das Bokashi ist sauer und kann bei Kontakt zu Verbrennungen an den Blättern führen.
Rasenschnitt mulchen
Eine wunderbare und schnelle Art des Mulchens ist den Rasenschnitt (kurz angewelkt) zwischen den Pflanzen zu mulchen.
Um aber die Oxidation und Fäulnisprozesse zu unterbinden, soll die Mulchschicht nicht höher als zwei bis drei Zentimeter betragen und sie sollte unbedingt mit EM-aktiv angegossen werden.
Das EM-aktiv stoppt weitgehendst die Oxidation und sofort beginnen förderliche Stoffwechselprozesse. Innerhalb weniger Wochen ist die Mulchschicht vollständig verschwunden und die nächste Mulchschicht kann folgen.
Die Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion und nährt das Bodenleben. Sie ist ein indirekter Dünger, denn die Schicht wird zu wertvollem Wurmhumus umgewandelt.
Tipp: Je öfter man mit Rasenschnitt mulcht, desto schneller wird die Organik von den Würmern weggefressen. Somit züchtet man sich eine „Mulchfressende Regenwurmpopulation“ heran.
Mulchen statt Mähen
Mit dem Mulchen ist nicht das Mähen ohne Fangkorb gemeint. Spezielle Mulchmesser zerhäckseln den Rasen so kurz und fein, dass er auf den Boden rieselt und gar nicht bemerkt wird.
Diese Organik wird ebenso vom Bodenleben zu Wurmhumus umgearbeitet. Als Folge wird der Rasen ständig indirekt mit Nährstoffen versorgt und wird sattgrün, federnd weich und stabil. Das Verwerten des Rasenschnitts entfällt, was ein weiterer Pluspunkt für viele Rasenfreunde bedeutet.

Übrigens: Rasenbokashi herzustellen dauert sicher nicht länger als den Rasenschnitt auswärts zu entsorgen!
2 Kommentare zu “Aus Rasenschnitt einen hochwertiger Dünger und Mulchmaterial herstellen”
Erika Schneider-Gerle
Guten Tag
Ich habe Fässer mit Rasenbokashi angesetzt.
Muss ich die Fasser im Fässer im Winter frostfrei lagern ,oder kann ich die draußen stehn lassen
MfG
Erika
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Annerose Fischer
Hallo Erika,
die Fässer können draußen gelagert werden. Das Rasenbokashi ist mindestens 1 Jahre haltbar.
Viele Grüße Annerose