Laub kompostieren mit EM

Sobald das Laub von den Blättern fällt fängt das Kehren und Sammeln an. Doch wohin damit? Sagt man doch, zu viel Laub oder speziell Laub von Buche, Eiche, Platane ist nicht gut für den Kompost. Sie haben einen hohen Gerbsäureanteil und verrotten deshalb schlecht.
Hier erfahrt ihr, wie ihr trotzdem einen guten Kompost daraus machen könnt.
Laub kompostieren – so geht es doch!
- Laub mit Rasenmäher oder mit dem Rasentrimmer (in einem Faß o.ä.) klein häckseln
- Damit das Laub besser und schneller umgesetzt wird sollte es mit Rasenschnitt, Hühnermist, Staudenhäcksel, Gemüseabfälle oder andere Organik gemischt werden.
In 1 m3 Organik werden: - 1-5 L EM-aktiv pur oder verdünnt, aufgesprüht
- 3-5 kg RoPro-Lit Urgesteinsmehl und
- ca. 50 L RoPro-Streu Pflanzenkohle gemischt (optimal 10% vom Volumen)
Wirkung der EM-Kompostzusätze

EM-aktiv liefert vielfältige Mikroorganismen, welche die Organik verstoffwechseln, Fäulnis zurückdrängen. EM sorgt auch dafür, dass der Kompost nicht heiß wird und so weniger Energie verliert.

RoPro-Streu Pflanzenkohle bindet CO2 in den Boden, puffert Nährstoffe in der Kohlestruktur, erhöht die Wasseraufnahmekapazität und bindet Gerüche. Mit dem Zusatz der Pflanzenkohle produzierst du eine Terra Preta, also eine dauerhaft fruchtbare Erde.

RoPro-Lit Gesteinsmehl neutralisiert die Säure, fördert den Rotteprozess, bindet entstehende Gerüche, liefert Mineralien und bietet Mikroorganismen einen „beliebten“ Nistplatz
Mehr Infos zu Terra Preta findest du hier
Der Vorteil: Mit diesen Komponenten behandelt, verstoffwechselt Laub sehr gut, die Gerbsäure wird entsprechend abgebaut und es entsteht wertvolle Komposterde.
Mit dieser Methode lässt sich jedes Laub kompostieren. Je gerbsäurehaltiger das Laub ist, desto wichtiger ist die Mischung mit anderer leicht kompostierbarer Organik.
Flächenkompostierung mit Laub
Laub-„Entsorgung“ durch Flächen-Kompostierung:
Abgeräumte Gemüse, Sommerblumenbeete oder Baumscheiben eignen sich sehr gut, um flächig zu kompostieren. Die Flächenkompostierung bringt dem Boden darunter sehr viel Mikroben-Aktivität, Umsetzung und fruchtbare Erde.
Vorteil: mit der Flächenkompostierung sparst du dir einen Komposthaufen und kannst die fertige Komposterde gleich vor Ort nutzen. Achtung es Sollten nicht mehr als 3 L Komposterde pro m² verwendet werden.
Ausnahmen: Du hast schon länger als zwei Jahre keinen Kompost ausgebracht und du baust Pflanzen mit sehr hohem Nährstoffbedarf an.
Flächen-Kompostierung – so geht’s:
Das zerkleinerte Laub mischt du, wie oben erwähnt, mit anderen Grünzeug, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle. Dann wässerst du die Mischung mit einer EM-Lösung. Abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt wird das EM pur oder gut verdünnt darüber gegossen. Die Organik soll nicht tropfnass, aber gut angefeuchtet sein. Ein Aufbau von 20 bis 30 cm Höhe ist ideal. Wenn das Volumen zu mächtig wird, kann es sein, dass die Kompostierung bis zum Frühjahr nicht fertig wird. Bei Bedarf besser mehrere Flächen beanspruchen!
Halbverrottete Komposterde mit Laub mischen:
Eine sehr gute Abdeckung bringt nun eine Schicht von 5-10 cm halb verrotteter Komposterde oder Gartenerde. Du kannst auch etwas halbfertige Komposterde in das Laubgemisch einmischen. Damit wird der Rotteprozess auf der Fläche bestens aktiviert. Eine Mulchschicht mit Rasenschnitt schützt vor Erosion und liefert zusätzlich organischen Input.
Im nächsten Frühjahr kannst du mit einer sehr fruchtbaren Erde für deine Gartenflächen rechnen. Was bis dahin nicht vererdet wurde kannst du wieder in den Kompost geben.
Saurer Laubkompost für Moorbeetpflanzen:
Laubkompost ist etwas saurer als normale Komposterde. Hier entscheidet der Laubanteil den pH-Wert der Erde. Wer sehr viel Moorbeetpflanzen, wie Rhododendren, Azaleen, Buchs, Zypressen, Heidelbeeren, usw. im Garten stehen hat kann speziell für diese Pflanzen seine eigene leicht saure Komposterde produzieren. Ein eigener Komposthaufen für Laub ist in diesem Fall von Vorteil!
FAQ:
Auch Laub, das stark gerbsäurehaltig ist, verrottet im Kompost irgendwann. Um den Prozess zu beschleunigen wird es zerkleinert (Rasenmäher oder Rasentrimmer) und mit EM-aktiv und Gesteinsmehl behandelt. Das RoPro-Lit neutralisiert die Säure.
Pilzkrankheiten und einige Schädlinge überdauern den Winter im Falllaub. Laub mit Blattkrankheiten wie Rosenrost, Schorfpilze, Mehltau sollte von den Beeten entfernt werden. Befallenes Laub kann aber kompostiert werden, sofern der Kompost mit EM-aktiv und Gesteinsmehl reichlich behandelt wird. Die Zusätze sorgen dafür, dass Sporen unterdrückt werden. Die Komposterde sollte aber zusätzlich gut ausreifen dürfen.
Wenn du sicher gehen willst, dann solltest du solches Laub besser auswärts entsorgen. Dazu gehört auch Laub und Stängel von Tomaten, die von der Braunfäule befallen war.
Laub, das von Schädlingen (z.B. Miniermotte bei Kastanien) kontaminiert wurde, sollte besser außerhalb des Gartens entsorgt werden. Die Gefahr, das Schädlinge den EM-Kompost überleben ist groß, da der Kompost sich nicht aufheizt und auch nicht abtötend wirkt.
Anfallendes Laub kannst du auch fermentieren. Der Unterschied zur Kompostierung ist der Ausschluss von Sauerstoff. Aufwandmengen von EM-aktiv, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle ist in etwa gleich.
Im folgenden Jahr kannst du dieses Bokashi unter Sträucher oder auf Wegen verwenden. Da generell unter Nussbäumen nur wenig wächst, kannst du davon ausgehen, dass auch das Nusslaub-Bokashi drohendes Unkraut in Schach hält.
Der Vorteil:
– Du kannst es in Müllsäcken oder Spanndeckelfässern fermentieren und an jeden Platz draußen lagern bis du es im Frühjahr verwendest.
– Ein zusätzlicher Komposthaufen ist nicht notwendig.
– Man kann aus saurem, gerbsäurehaltigen Laub auch ein gut geeignetes Bokashi für Moorbeetpflanzen herstellen.
Link zu Kompostierung mit EM
Link zu Fermentieren von Staudenhäcksel, Laub und Co.
2 Kommentare zu “Laub kompostieren mit EM”
Manuela Weinzierl
Hallo
Kann ich den Flächenkompost auch im Gewächshaus herstellen?
Danke.
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Annerose Fischer
Hallo,
ja natürlich funktioniert die Flächenkompostierung auch im Gewächshaus. Für die oft ausgelaugte Gewächshauserde wäre das ein absoluter Zugewinn. Wichtig dabei ist, dass man auf die Feuchtigkeit des Kompostes schaut. Austrocknen sollte die Organik nämlich nicht.
Herzliche Grüße
Annerose Fischer