Ayurveda für mehr Balance im Leben
Jahrtausend alte Heilkunst als Grundlage für ein gesundes Leben
Eine gesunde Lebensweise liegt uns sehr am Herzen und somit freuen wir uns immer wieder über Impulse, die dazu beitragen. So auch die alte Gesundheitslehre Ayurveda. Die traditionelle indische Heilkunst bringt Körper, Geist und Seele in Einklang. In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die Grundlagen der ayurvedischen Lehre und wie du von den jahrtausendalten Erkenntnissen profitieren kannst.
Was ist Ayurveda?
Ayurveda, die „Wissenschaft vom Leben,“ ist eine ganzheitliche Heilkunst, die vor über 5.000 Jahren in Indien entstanden ist. Sie basiert auf der Idee, dass die Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit ist, sondern ein Zustand des Gleichgewichts zwischen Körper, Geist und Seele.
Ayurveda wird häufig mit Massagen und außergewöhnlichen Gewürzen gleichgestellt, doch es ist viel mehr als nur eine Wellnessbehandlung und wohltuenden Tees. Ayurveda wird zur Behandlung von (chronischen) Krankheiten genutzt. Dabei wird individuell die Ernährung, der Lebensstil und das Mindset betrachtet und gegebenenfalls angepasst.
Die drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha
Ein zentrales Konzept von Ayurveda sind die drei Doshas, oder bioenergetische Kräfte, die die Grundbausteine der Persönlichkeit und des körperlichen Wohlbefindens darstellen.
- Vata steht für Luft und Raum und kontrolliert Bewegung und Atmung.
- Pitta repräsentiert Feuer und Wasser und reguliert Stoffwechsel und Verdauung.
- Kapha symbolisiert Wasser und Erde und steuert Strukturen und Wachstum.
Aufgrund deiner psychischen und physischen Eigenschaften lässt sich dein Dosha ermitteln. Die meisten Menschen haben eine einzigartige Mischung dieser Doshas, die ihre Konstitution bestimmt.
Man unterscheidet hier die Grundkonstitution (Prakriti), die uns von Geburt an individuell gegeben ist und die aktuelle Konstitution (Vikriti), die den aktuellen Zustand aufzeigt und bewusst beeinflusst werden kann. Ziel der Ayurveda ist es beide Konstitutionen in Balance zu bringen. Denn durch Disbalance können Krankheiten entstehen.
Vata
+ kommunikativ
+ kreativ
+ begeisterungsfähig
+ reisen gerne
+ lieben Neues
+ neugierig
– schnell gelangweilt
– sprunghaft
– ängstlich
– chaotisch
– nehmen Dinge schnell persönlich
Häufige Probleme:
- Verspannungen
- Verdauungsbeschwerden
- schlechte Konzentration / Panik bei Stress
- vertragen Wind / Kälte nicht so gut
Pitta
+ temperamentvoll
+durchsetzungsstark
+ begeisterungsfähig
+ ehrgeizig
+ mutig
+ leidenschaftlich
– perfektionistisch
– aggressiv
– unsensibel
– kopflastig
– grenz- überschreitend
Häufige Probleme:
- Entzündungen
- Übersäuerung
- Stress / Burnout
- vertragen zu viel Hitze / Schwüle nicht so gut
Kapha
+ zuverlässig
+ strukturiert
+ begeisterungsfähig
+ geduldig
+ familiär
+ treu
– gleichgültig
– unflexibel
– ängstlich
– festhaltend
– nicht strebend
– in Kauf nehmend
Häufige Probleme:
- Übergewicht
- Gleichgültigkeit
- Verschleimung / Atemwege
- feucht-kaltes Wetter vertragen sie nicht so gut
Lebensstil und Ernährung nach Ayurveda
Ayurveda betont die Bedeutung eines ausgewogenen Lebensstils und einer entsprechenden Ernährung. Die Wahl der Nahrungsmittel, Gewürze und Aktivitäten sollte auf der individuellen Dosha-Konstitution basieren. Zum Beispiel wird jemand mit überwiegendem Vata-Dosha von warmen, nahrhaften Lebensmitteln profitieren, während für Pitta-Typen kühlende Speisen wohltuend sind.
Weitere Eckpfeiler der Ayurveda sind Achtsamkeit und Selbstkenntnis. Indem man sich seiner eigenen Dosha-Konstitution bewusst wird, kann man den Lebensstil, die Ernährung und die Aktivitäten entsprechend anpassen, um ein harmonisches Gleichgewicht zu erreichen.
Doch es gibt auch allgemeingültige Methoden für alle Doshas, die das Leben ausgeglichener machen können.
Tipps & Tricks für einen (ayurvedischen) Alltag in Balance
Nach ayurvedischer Tradition wird 3-mal täglich warm gegessen, z. B. Porridge zum Frühstück, proteinreiches Essen zum Mittag und eine leichte Mahlzeit, wie Suppen oder Gemüse mit Reis, zum Abendessen.
Ein guter Start in den Tag gelingt dir durch eine Morgenroutine bestehend aus dem Trinken eins Glases lauwarmen Wassers, die Reinigung der Zunge mit einem Zungenschaber und Ölziehen z.B. mit Sesamöl.
Regelmäßige Pausen, Selbstreflexion und Achtsamkeit gehören ebenso zu einer ayurvedischen Lebensweise. Aber das ganz ohne Druck und Perfektionismus. Viel wichtiger ist der Spaß und das Wohlbefinden als sich stur an Regeln zu halten.
Detox-Kur
In der ayurvedischen Lehre wird außerdem empfohlen, regelmäßig Entschlackungskuren oder -tage durchzuführen, um „Ama“ zu beseitigen und die Harmonie im Körper wiederherzustellen. Ama ist all das, was der Körper nicht verdaut. Das sind sowohl Nahrungsbestandteile, die nicht wirklich verdaut werden können, Schadstoffe sowohl auch psychische Belastungen und Stress, die normale Funktionen im Körper stören oder blockieren können. Das sogenannte Agni (Verdauungskraft) wird geschwächt und das Gleichgewicht der Doshas gestört.
Manchmal fühlt man sich voller Müdigkeit, Schweregefühl und Trägheit oder sitzt in Phasen mit Konzentrationsprobleme oder emotionalen Belastungen fest.
Deshalb wird empfohlen, Reinigungskuren, spezielle Diäten, Kräuterpräparate und andere Detox-Maßnahmen durchzuführen. Ziel ist es, das Gleichgewicht der Doshas wiederherzustellen und eine optimale Gesundheit zu fördern.
Ayurveda ist mehr als eine Heilkunst; es ist ein ganzheitlicher Lebensansatz. Die Anwendung dieser Methoden kann zu mehr Wohlbefinden, Energie und innerer Balance führen. Wenn du neugierig bist, könnte Ayurveda der Schlüssel zu einem gesünderen, ausgewogeneren Lebensstil sein. Tauche ein in diese Jahrtausende alte Weisheit und entdecke, wie Ayurveda dein Leben positiv beeinflussen kann.
Ayurveda Klassiker: Golden Milk
Die goldene Milch ist ein traditionelles Getränk im Ayurvedischen. Sie soll bei Erkältungen helfen und die Verdauung stärken.
So wirds gemacht
- 300 ml Milch (Milchalternative)
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Honig
- 1/2 TL Zimt
- 1 cm Ingwer
- 1 Prise Pfeffer
- 1 TL Kokosöl
- Gib die Milch in einen kleinen Topf und erhitzen diese bei niedriger Hitze auf dem Herd, damit sie nicht kocht.
- Rühre die Gewürze und das Kokosöl unter die Milch, danach schmecke das Getränk mit dem Honig ab.
- Anschließend gießt du den Inhalt durch ein Sieb in einen großen Becher, damit der Ingwer im Topf bleibt.
Mehr zum Thema Ayurveda berichtet Praktikerin und Coach Christina Bischoff bei den EM-Tagen 2023.