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Gärtnerei Attl aus Wasserburg: Der Geheimtipp für alle Hobbygärtner

Gärnterei Attel Rainer Steidle

Interview mit Gärtnermeister Rainer Steidle der Attler Gärtnerei


Frühling ist Hochsaison in der Gärtnerei Attl – Worauf legt ihr besonderen Wert, wenn ihr Pflanzen in eurer Gärtnerei anbietet?

In der Gärtnerei Attl geht es um weit mehr als nur um das Kultivieren von Pflanzen – es geht um Menschen, um Handwerk und um einen achtsamen Umgang mit der Natur

Unser Grundgedanke ist, dass wir eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung sind, und das spiegelt sich in allem wider, was wir tun. Jede Pflanze, die wir anbieten, ist mit viel Handarbeit gewachsen, denn unser Ziel ist es, unsere Betreuten bestmöglich in den Prozess zu integrieren.

Unsere Art zu gärtnern ist bewusst naturnah. Statt auf schnelle industrielle Massenproduktion zu setzen, nehmen wir uns Zeit für die Pflanzen. Wir kultivieren sie Schritt für Schritt – vom kleinen Aussaatkasten über das Pikieren bis hin zu mehreren Umtopf-Stationen. Also vom kleinen Topf in größere, nicht direkt säen sondern erst in Aussaatkisten und dann pikieren. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Pflanzen wachsen erst in einer dichten Gemeinschaft auf, bevor sie vereinzelt werden, ganz so, wie es die Natur vorgibt. Das Wurzelwachstum wird stimuliert, was einen positiven Einfluss auf das natürliche Wachstum hat. Dadurch werden die Pflanzen robuster und widerstandsfähiger. Sie bauen sich auf eine ruhige, stabile Weise auf, verzweigen sich kerniger und entwickeln eine natürliche Stärke.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anpassung an verschiedene Klimazonen. Unsere Pflanzen stehen nicht nur in geschützten Gewächshäusern, sondern werden bewusst Wind und Wetter ausgesetzt. Das härtet sie ab – ganz im Gegensatz zu den sterilen „Industrie-Pflanzen“ aus dem Baumarkt, die oft unter künstlich perfekten Bedingungen gezogen werden. Während dort Maschinen und Roboter die Arbeit übernehmen, gibt es bei uns noch den direkten Kontakt zur Pflanze. Unsere selbst hergestellte Erde ist individuell auf unsere Bedingungen abgestimmt und wurde über Jahre hinweg in der Gärtnerei optimiert – auch das macht den Unterschied.

Unsere Philosophie ist es, naturnah zu gärtnern – wie früher in den kleinen Dorfgärtnereien, wo Qualität und Handwerk noch zählten.

Das bedeutet natürlich, dass unsere Pflanzen nicht mit Discountware konkurrieren können, aber das müssen sie auch nicht. Unsere Kunden schätzen die hochwertige Qualität, die Individualität und den nachhaltigen Anbau. Und genau das ist unser Anspruch: hochwertige Pflanzen für bewusste Menschen.


Welche Qualitätsmerkmale sind dir persönlich und als Gärtnermeister besonders wichtig?

Für mich ist Qualität nicht nur eine Frage der äußeren Erscheinung, sondern vor allem eine Frage der inneren Stärke der Pflanze.

Wir setzen auf robuste, wüchsige Pflanzen, die sich natürlich entwickeln dürfen – ohne chemische Eingriffe. Das beginnt schon bei der Auswahl des Saatguts: Wir verwenden überwiegend biologisches Saatgut, vor allem von Bingenheimer Saatgut. Diese Sorten sind auf natürliche Widerstandsfähigkeit gezüchtet und nicht auf schnelle, künstlich gesteuerte Ergebnisse.

Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist, dass wir in unserer Gärtnerei komplett auf chemische Wachstumsregulatoren verzichten. In vielen konventionellen Betrieben werden Pflanzen mit sogenannten Stauchungsmitteln behandelt, um sie kompakter wachsen zu lassen, oder mit Pilzmitteln, die eine künstliche Kompaktheit erzeugen. Das gibt es bei uns nicht. Stattdessen setzen wir auf natürliche Methoden: gezielte Handarbeit, verschiedene Klimazonen, speziell abgestimmte Substrate, organische Düngung und Pflanzenstärkungsmittel.
Auch die positive Einstellung unserer Mitarbeiter hat Einfluss auf die Pflanzenqualität. Das alles bedeutet mehr Aufwand, aber auch Pflanzen, die aus eigener Kraft stark werden – und das sieht man ihnen an.

Unsere Kunden haben oft eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie eine Pflanze aussehen soll. Wir wollen nicht nur diese Erwartungen erfüllen, sondern Pflanzen anbieten, die darüber hinaus langfristig vital bleiben und sich gut weiterentwickeln. Eine Pflanze, die von Anfang an stabil und gesund wächst, wird später beim Kunden im Garten oder auf dem Balkon weniger anfällig für Krankheiten oder Schädlinge sein.


Wie arbeitet ihr mit Effektiven Mikroorganismen (EM) in der Gärtnerei?

Meine grundsätzliche Sichtweise ist: Mikrobiologie ist kein Gegner, sondern ein wertvoller Partner. Ich bin auf diese kleinen Helfer angewiesen, und wir arbeiten bewusst mit ihnen, statt gegen sie.

EM kommen bei uns in vielen Bereichen zum Einsatz. Beim Kompostieren sorgen sie für eine geruchsarme, effiziente Rotte und eine bessere Nährstoffverfügbarkeit. Auch Gesteinsmehl wird hier eingesetzt. In der Anzucht werden unsere Substrate mit EM belebt – direkt nach dem Pikieren und dem Umtopfen, damit sich das Wurzelwachstum schneller und kräftiger entwickelt. Im Freiland setzen wir den Bodenverjüngung bei der Flächenrotte, beim Angießen und nach der Ernte ein: Wir haben festgestellt, dass durch das Besprühen mit Bodenverjünger (BV) die Ernterückstände schneller umgesetzt werden, der Pilz- und Schädlingsdruck sich deutlich reduzierte und der Humusgehalt steigt.

Auch beim Spritzen (wir nennen es Vitalisieren) nutzen wir verschiedene EM-Präparate wie RoPro 13/20, Blattimpuls, Biplantol, Brennnessel- oder Schachtelhalmextrakt. Das ist vor allem im Gewächshausbereich wichtig, wo Jungpflanzen oft aus anderen Betrieben kommen, wo sie mit Chemikalien gezogen wurden. Wir helfen den Pflanzen, sich davon zu entgiften, vitalisieren sie mit EM, um ihre eigene Mikroflora wiederaufzubauen.

Wenn eine Pflanze Stress hat – sei es durch ungünstige Witterung, Schädlingsbefall oder Krankheit – setzen wir EM verstärkt ein. Das kann eine vorbeugende Behandlung sein, etwa gegen die Lauchminierfliege, oder eine gezielte Unterstützung nach einem Graupelschauer oder einer Trockenperiode. In den meisten Fällen reicht das aus, um den Druck von Pilzkrankheiten zu reduzieren. Falls nötig, kombinieren wir EM mit anderen biologischen Präparaten.

Für uns ist das ein ganzheitlicher Ansatz: Statt Probleme mit chemischen Mitteln zu unterdrücken, arbeiten wir mit der Natur und stärken die Pflanzen von Grund auf. Das sorgt für langfristige Gesundheit – und das ist für mich die beste Qualität, die eine Pflanze haben kann.


Welche 3-5 Tipps hast du für Hobbygärtner im Frühjahr?

Was sollten sie jetzt tun, um ihren Garten optimal vorzubereiten?

  • Den Garten mit allen Sinnen wahrnehmen
    Bevor man loslegt, lohnt es sich, aufmerksam durch den Garten zu gehen und ihn mit allen Sinnen zu erleben. Was sehe ich? Welche Farben dominieren? Wie aktiv sind die Regenwürmer? Welche Pflanzen haben den Winter gut überstanden? Wie riecht der Boden? Wie fühlt er sich an – locker, feucht, fest? Dieses bewusste Wahrnehmen gibt Aufschluss darüber, was der Garten gerade braucht.
  • Effektive Mikroorganismen (EM) gezielt einsetzen Ab der Forsythienblüte beginnt die Natur verstärkt aktiv zu werden – jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um den Garten mit EM zu beleben. Eine flächendeckende Behandlung mit EM und Pflanzenhomöopathie (gegossen oder gesprüht) fördert die Bodenmikrobiologie, stärkt die Pflanzen und verbessert die Organik. Auch Obstbäume und Sträucher werden nach Möglichkeit beim EM-Gießen großzügig über Stamm, Äste gegossen oder besprüht.
  • Bodenpflege und Nährstoffversorgung Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um den Boden zu stärken. Eine flächendeckende Gabe von Kompost (etwa 2–3 Liter pro Quadratmeter) und Gesteinsmehl (etwa 100-300 g /m²) verbessern die Bodenstruktur und förderndas Bodenleben. Auch energetisch hilft es Spannungen und Ungleichgewichte auszugleichen und eine ausgewogene Atmosphäre zu schaffen. Falls es in bestimmten Bereichen Probleme gab – wie stippige Äpfel oder kümmerliches Gemüse – kann eine gezielte Gabe von Frohwuchs die Vitalität fördern.
  • Lebensräume für Nützlinge schaffen Insekten und Regenwürmer sind wertvolle Gartenhelfer. Wer ihnen gute Bedingungen bietet, profitiert langfristig. Regenwürmer und Mikroorganismen lassen sich durch gezielte Fütterung unterstützen, zum Beispiel mit Rasenbokashi, Rasenschnitt oder leicht strohigem Pferdemist.
  • Dem Garten Zeit geben und beobachten Ein guter Gärtner arbeitet mit der Natur, nicht gegen sie. Das bedeutet auch, Geduld zu haben und immer wieder genau hinzusehen. Was entwickelt sich gut? Wo entstehen Probleme? Kleine Anpassungen und gezielte Maßnahmen wirken oft nachhaltiger als hektisches Eingreifen. Wer mit Achtsamkeit gärtnert, wird mit einem gesunden, lebendigen Garten belohnt.

Du bist Referent für das Webinar „Humus aufbauen & ein Garten voller
Leben“ – was begeistert dich an diesem Thema?

Mich fasziniert, dass Humusaufbau und Humusabbau der eigentliche Motor des Lebens ist. Ohne diesen Kreislauf gäbe es kein Leben auf der Erde.

Es ist ein Prozess, den die Natur seit Jahrtausenden beherrscht – und wir können aktiv daran mitwirken. Diese Vorstellung begeistert mich: Dass wir Menschen nicht nur nehmen, sondern den Boden fruchtbarer machen und ihn für kommende
Generationen erhalten können. Im Webinar geht es genau darum: Wie können wir diesen Prozess bewusst positiv beeinflussen? Ich bringe mein Wissen und meine Erfahrung ein, um anderen zu zeigen, wie sie mit einfachen Maßnahmen ihren Garten zu einem lebendigen, gesunden Ort machen können. Und das Schöne daran: Man erlebt Gemeinschaft. Ob in einer Gartengruppe oder mit der Familie – gemeinsam an einem lebendigen Boden zu arbeiten, verbindet. Diese Momente bleiben in Erinnerung, und genau das spüre ich täglich in meinem Garten und Umfeld.

Warum sollten sich die Teilnehmer das Webinar nicht entgehen lassen?

Weil jeder einen humusreichen, lebendigen und wohltuenden Garten verdient hat! Ein gesunder Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen, weniger Schädlinge und eine nachhaltige Ernte. Wer mitmachen möchte, bekommt praktische Tipps, wissenschaftliche Hintergründe und direkt umsetzbare Methoden für den eigenen Garten. Es lohnt sich – für den Garten, für die Natur und für das eigene Wohlbefinden.

Hier die Aufzeichnung:

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Attler Gärtnerei

Adresse:

  • Benediktinerstraße 2
  • 83512 Wasserburg am Inn

Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Freitag: 9-18 Uhr
  • Samstag: 9-13 Uhr
  • Montag: Ruhetag

Sortiment:

  • Gemüse und Pflanzen aus eigenem Anbau
  • Alles für den Anbau im eigenen Garten
  • Geschenkideen
  • Zierpflanzen

Ausführliches Interview mit Rainer Steidle zum nachhaltigen Gärtnern

Im Rahmen der Homöopathietagen in Traunstein 2022 stand Rainer Steidle im Interview mit Heilpraktikerin Barbara Stelzer Rede und Antwort zu seinem nachhaltigen Wirken. Viel Spaß beim Ansehen!

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Ein Beitrag von Nicole Marold

Mein Name ist Nicole! Ich bin Geowissenschaftlerin und Werkstudentin für Klima- und Nachhaltigkeitskommunikation. Auch privat interessiere ich mich für eine nachhaltige Lebensweise und setze auf die Kraft der Mikroorganismen, da sie als kleine Helfer den Alltag einfacher und nachhaltiger gestalten. Ich bin mir sicher, dass dich die Welt der Mikroorganismen genauso fasziniert wie mich, deswegen freue ich mich über einen Austausch mit dir. Stelle mir gerne deine Fragen.

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